Little Dragon’s Café

Ein Jammer, wirklich. Ich mag den Artstyle sooo gerne und der Drache ist total niedlich und ich darf sogar mit ihm SCHMUSEN! Leider gibt es in Little Dragon’s Café aber sonst fast nichts zu tun.

Der Artstyle ist schon etwas Besonderes. Die Hintergründe sind gezeichnet, die Figuren haben die Anmutung von Holzpuppen.

Die Story ist mal wieder eher nichtssagend – die Mutter der Spielfigur fällt in einen Dornröschenschlaf und kann aus irgendeinem Grund erst wieder erwachen, wenn ihre Kinder (eins davon ist die Spielfigur) einen kleinen Drachen großziehen und gleichzeitig das Familienrestaurant bewirtschaften. Fragt mich bitte nicht, wieso. Ich weiß auch nicht, wie es ausgeht, da ich nach ungefähr der Hälfte das Handtuch geworfen habe.

Ach Stardew Valley, wie hast du mich verdorben! Ich dachte wirklich, Little Dragon’s Café würde sich ein wenig an die entspannten Simulationen wie eben Stardew Valley, Harvest Moon oder My Time at Portia anlehnen. Irgendwie tut es das sogar – immerhin stehe ich mit meiner Spielfigur jeden Morgen auf, gehe die umliegenden Pflanzen ernten, um den Gästen des Cafés später die gewünschten Speisen kochen zu können. Nur leider hört sich das alles viel interessanter an, als es im Spiel dann tatsächlich ist.

Kochen? Kann man zwar selbst in einem kleinen Rhythmusspiel, aber die meiste Zeit macht das einfach mein Koch. Nicht, dass ich den angestellt hätte, der kam kurz nach Spielbeginn reingeschneit und kocht seitdem ungefragt in meiner Küche. Kellnern? Muss ich auch nicht, das macht mein Bruder (oder meine Schwester, wenn man am Anfang den Jungen als Spielfigur gewählt hat) und die anderen Angestellten, die alle ungefragt gekommen und geblieben sind. Das einzige, was ich tun muss während das Café geöffnet hat, ist, den Mitarbeitern regelmäßig in den Arsch zu treten, weil sie ständig nur faulenzen. Das wars. Mehr ist im Café tatsächlich nicht zu tun.

Der Ladebildschirm. Soll wohl aussagen, dass meine Figur sich umzieht, weil es draußen kälter ist. „Changing“. Schöner Übersetzungsfehler.

Ich als Spieler bin eigentlich zum Großteil nur dafür verantwortlich, Zutaten für die Speisen und neue Rezepte ranzuschaffen. Dafür bekomme ich eine angesichts der „bescheidenen“ Grafik unakzeptabel lange Ladezeit vorgesetzt, sobald ich das Haus verlasse, und muss dann in einer sich nicht verändernden Landschaft mit drei Meter vor mir aufpoppenden Umgebungselementen immer weitere Wege zurücklegen, um bestimmte Zutaten zu finden. Die am immer gleich aussehenden Gestrüpp wachsen. Wenn ich also Kartoffeln suche, merke ich mir besser gut, in WELCHER verdammten Höhle man die findet, denn in den anderen Höhlen, die genauso aussehen, gibt es keine Kartoffeln. Das gleiche gilt für Spinat, Sojasauce und Konsorten.

Dazu kommt der Zeitdruck, weil im Café mittags und abends der große Gästeansturm aufkommt und man zu dieser Zeit tunlichst Zuhause sein sollte, wenn man nicht möchte, dass das Personal nur dumm herumsteht und die Gäste ohne etwas zu essen wieder gehen. Völlig nervig.

Die „bösen Gegner“ (a.k.a. Fleischlieferanten) sind schon irgendwie knuffig, mit ihren Haxen im Hintern.

Warum ich das Spiel überhaupt bis fast zur Hälfte gespielt habe? Ich finde die Artworks und den Drachen einfach so niedlich. Es gibt einen Drachen-streichel-Knopf! *seufz* Aber leider zieht das hübsche Design den Karren dann doch nicht aus dem Dreck. Das gesamte Pacing des Spiels ist versemmelt worden. Die Story schreitet üblicherweise einmal am Tag in Form einer kleinen Cutscene voran und das war es – danach heißt es warten auf den nächsten Tag. Und eigentlich ist es vollkommen egal, was man am Tag so macht: es gibt kein Geld von den Gästen und es dauert ewig, bis man neue Areale der Welt erkunden kann, also könnte man theoretisch auch direkt nach den Cutscenes ins Bett gehen und den nächsten Tag starten. Eine Strafe dafür gibt es eh nicht. An bestimmten Stellen gibt es dann einen Story-Stillstand, bis ich ein bestimmtes Gericht gekocht habe, und das war es. Einfach eine große Enttäuschung.

Fazit

Sooo schade. Ich wollte Little Dragon’s Café so gerne mögen. Es sieht süß aus und hätte interessant werden können – aber scheinbar habe ich versehentlich ein Spiel für maximal Achtjährige erwischt. Wobei vielleicht sogar die gelangweilt sein könnten, wenn sie schon einmal ein Harvest Moon o.ä. gespielt haben. *seufz*

Beitrag erstellt 27

2 Gedanken zu „Little Dragon’s Café

  1. Ich find’s auch echt schade, dass das Spiel so wenig „Spiel“ ist irgendwie. Du hattest dich so drauf gefreut und mochtest den Drachen so gerne und dann sowas D:
    Der Zeichenstil war irgendwie ganz niedlich, aber extrem schade, dass das Spiel nicht mehr geboten hat, ich hätte es sonst auch mal angespielt 😀

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