Fringe

Spoilerwarnung: Lest den folgenden Text nicht, wenn ihr Fringe noch selbst erleben wollt. Mein Tipp für euch: Guckt die ersten drei Staffeln, die sind gut.

Ach, Fringe, was hast du mir angetan? Ich mochte dich doch so gerne, du hattest so großes Potenzial. Und was tust du damit? Du wirfst es einfach weg. Aber der Reihe nach: Mein Freund hatte herausgefunden, dass ich Fringe damals bei der Free-TV-Ausstrahlung nur bis zur dritten Staffel gesehen und den Rest verpasst hatte. Mein Freund selbst besaß zwar die ganze Serie, hatte aber bisher auch nicht das Ende erreicht. Klarer Fall, denn wir beide mochten die Serie ja: einfach nochmal von vorn gucken!

Im ersten Moment ein super Plan, der auch durchauch Spaß gemacht hat. Die ersten drei Staffeln sind immer noch cool, wenn auch stellenweise viele Fragen offen bleiben – aber hey, wir kannten ja das Ende noch nicht, das wird sicher alles irgendwie aufgelöst! Am Arsch.

Springen wir doch direkt zur vierten Staffel, denn ab diesem Punkt war alles neu für mich. Und so plötzlich so viel schlechter. Der Nebenhauptcharakter steigt also in eine seltsame Maschine und plötzlich ist alles, was bis zur dritten Staffel passiert ist, nichts mehr wert, denn es ist nie passiert. „Okay“, dachte ich mir. „Der steckt bestimmt in einer Zeitschleife oder so und muss da irgendwie wieder rauskommen. In drei, vier Folgen hat er das dann geschafft und alle freuen sich.“ Oh, wie falsch ich doch lag. Nein, tatsächlich bleibt alles so wie beschrieben – die ersten drei Staffeln bleiben für den Rest der Serie ungeschehen. Und das war für mich schon der Punkt, an dem ich mir verarscht vorkam. Wie unelegant kann man eigentlich zugeben, dass man keinen Bock hat, sich um die Fragen vom Anfang zu kümmern, und lieber ein ganz neues Fass aufmachen möchte?

Aber damit nicht genug. Das Ende der vierten Staffel scheint in zwei Stunden zusammengeschrieben zu sein, weil man nicht wusste, ob man noch Geldmittel für eine fünfte Staffel bekommen würde. Und das merkt man. EXTREM. So etwas dummes wie die letzten zwei Folgen der vierten Staffel – ich weiß gar nicht, ob ich das in irgendeiner Serie schon einmal gesehen habe. Ich saß pausenlos vor dem Fernseher und dachte nur noch: „WAS? WIESO?“ Mir taten ungelogen die Schauspieler leid, die mit diesen Drehbüchern geschlagen waren. Hoffentlich gab es wenigstens viel Geld.

Staffel fünf, die es ja am Ende dann doch gab, hatte ein Problem: das Ende von Staffel vier. Das konnte man ja jetzt nicht schon wieder einfach aus der Welt schreiben, also machten die Autoren etwas ganz Kluges: sie verlegten die Handlung einfach zwanzig Jahre in die Zukunft und froren die Hauptcharaktere für diese Zeit ein. Wortwörtlich. Muss ich noch erwähnen, dass auch die restliche Story der fünften Staffel für mich an den Haaren herbeigezogen war und ich zu diesem Zeitpunkt eh schon keine Bindung mehr zu den Figuren hatte?

Als Fringe vorbei war, fühlte ich nichts, so egal war mir alles geworden. Mir ist unbegreiflich, wie man so ein tolles Konzept so gegen die Wand fahren konnte. Es ist eine große Schande. Ich wiederhole daher nochmal meinen Tipp vom Anfang: schaut euch die ersten drei Staffeln an, die waren noch gut. Der Rest ist Mumpitz.

Bilder von Pixabay

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2 Gedanken zu „Fringe

  1. Auch wenn es etwas spät kommt: Ich stimme dir vollkommen zu. Die ersten Staffeln waren so grandios und boten so viel Potenzial für ne echt gute Serie im Akte-X Stil nur neuer und moderner, aber was dann am Ende bei rum kam war echt arm.

    Immerhin hat es Spaß gemacht, mit dir zusammen über die Stuss zu quatschen und zu lachen! 😀

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