Entsetzt mussten wir letztens feststellen, dass wir beide unheimlich Lust auf die Final Destination-Filme hatten, sie aber gar nicht besaßen! Abhilfe schafften sofort einschlägige Internetseiten, sodass ab sofort wieder die gesamte Filmreihe in unserem Regal vereint sein darf. Ob die etwas taugt? Das kommt auf den Blickwinkel an.
Gibt es eigentlich irgendwen, der Final Destination nicht kennt – zumindest wenn er Splatter-Filmen etwas abgewinnen kann? Zu meiner Schulzeit war das noch der „neue heiße Scheiß“ und als der dritte herauskam wurde er sofort in unserer Clique rauf- und runtergeschaut. Wer die Filme nicht kannte, wurde nur mitleidig von oben beäugt. *seufz* Ach ja, die alten Zeiten.
Zur Handlung – viel sollte man nicht erwarten, im Grunde geht es immer darum, dass ein großes Unglück von irgendwem in einer Vision vorhergesehen und dadurch verhindert wird. Der Tod ist darüber natürlich so gar nicht erfreut und holt sich die Opfer, die ihm durch die Lappen gegangen sind, einen nach dem anderen. … Und ja, eigentlich war es das auch schon. Ehrlich. Besondere Bindungen zu den Figuren baut man seltenst auf, aber das macht nicht viel, denn der eigentliche Hauptdarsteller ist der Tod, der die Protagonisten auf so grausame, bizarre und teilweise auch sehr erheiternde Weise ereilt. Der Typ, der vor einem Hausbrand flieht und dem die eben noch rettende Feuerleiter die Augenhöhle durchbohrt, zwei Klischeefrauen, die auf der Sonnenbank verbrennen oder auch ein ekliger Unfall beim Turnierturntraining (schönes Wort, oder?) – die Kamera lässt den Zuschauer üblicherweise bis zuletzt im Unklaren darüber, welche kleinen Stellschrauben auf welche Weise am Ende die fatale Ereigniskette in Gang setzen.
Das Highlight (meiner Meinung nach zumindest) kommt hier zur Abwechslung immer am Anfang des Filmes – beginnt der erste Teil noch mit einem Flugzeugabsturz dürfen wir in den darauffolgenden Filmen einen riesigen Autobahncrash, eine missglückte Achterbahnfahrt, eine Kette unglücklicher Ereignisse an einer Autorennstrecke und eine einstürzende Brücke beobachten. Na gut, die Sache mit der Rennstrecke im vierten Teil ist nicht so geil, aber der Rest ist echt nett.
Sagen wir es kurz und schmerzlos – der ganze vierte Teil ist Käse. Die Todesszenen sind sogar für diese Reihe ziemlich over the top und alles andere fühlt sich auch irgendwie billig und nach „Wir haben eine Marke, die wir melken müssen“ an. Aber die anderen kann man sich geben, der fünfte ist sogar wieder richtig nett. Eine Seltenheit, werden solche Serien doch meistens mit fortschreitender Zahl im Titel immer mieser. Mein ewiger Liebling wird wohl der dritte aus oben erwähnten Nostalgiegründen bleiben.
Fazit
Zu Final Destination kann man wohl nicht allzu viel sagen, denn viel Substanz steckt nicht dahinter. Außer der puren Freude am boshaften Abschlachten. Wer blutige Tode sehen möchte, ist hier richtig. Kopf-Aus-Kino in seiner bösen Form.
Teil 4 und 5 sind so eine Sache für sich. Die sind in meinen Augen so dermaßen schlecht, dass sie schon wieder lustig sind. Ich weiß noch, wie ich die Filme alle nach der Reihe mit einer damaligen Freundin geguckt habe, und sie immer abstruser wurden, bis wir nicht mehr anders konnten als uns kaputt zu lachen. Richtig hart waren diese Möchtegern-3D-Effekte. Was haben wir uns gekringelt. xD Die ersten drei Teile fand ich bis dahin aber ganz unterhaltsam bis gut. Mein Liebling ist übrigens auch Nr. 3, weil ich das Jahrmarkt-Setting so mag.