CrossCode

Ich wollte es ehrlich mögen! Ein Spiel aus Deutschland, das wegen seiner Geschichte gelobt wird und einen hübschen Pixelstil hat – sollte mich doch ansprechen! Also war CrossCode das allererste Spiel, das ich mir im Rahmen des Game Passes zu Gemüte führte.

Und es begann auch alles recht interessant und ungewöhnlich – ich spiele Lea, die scheinbar nur ein Avatar in einem MMO ist. Und natürlich hat sie ihr Gedächtnis verloren und auch ihr Sprachvermögen. Die einzige Möglichkeit beides wiederzuerlangen besteht darin – so sagt man mir zumindest – in der Welt von Cross Worlds, dem besagten MMO, nachzuforschen. Bisschen dünn als Hintergrundgeschichte, aber ich ließ mich damit vorerst zufrieden stellen. Viel ungewöhnlicher war für mich das Kampfsystem, welches es zu meistern gilt. Lea beherrscht Nah- und Fernkampfattacken, eine Ausweichrolle und eine Schildfähigkeit. Das alles zu kombinieren kann schwierig werden, schon weil man es nur selten mit nur einem Gegner gleichzeitig zu tun bekommt und deshalb aus unterschiedlichen Richtungen unter Beschuss genommen wird. Und doch machte es mir Spaß, als ich den Dreh einmal heraus hatte.

Ich mag den Artstyle und die Figuren waren auch ganz lustig.

Was mir viel mehr Probleme bereitete waren die unterschiedlichen Höhen im Spiel. Da das Ganze in 2D daher kommt, es aber nicht wenige Puzzle gibt, bei denen es auf präzise Sprungeinlagen ankommt, hat mir das des Öfteren die Laune verdorben. Mein Hirn kann nicht wirklich unterscheiden, ob der Vorsprung, auf den ich springen will, auf Höhenebene 1 oder 2 ist. Auch dass Lea automatisch springt hat die Sprungpassagen für mich nicht einfacher gemacht. Aber gut, hätte ich drüber hinwegsehen können. Vorerst.

Neue Klamotten kauft man sich in CrossCode übrigens nicht etwa mit Geld beim Händler, sondern mit ganz speziellen Ressourcen, die erst aufwendig besorgt werden wollen. Nicht, weil das Ganze irgendeinem Zweck dienen würde, sondern einfach um es unnötig kompliziert zu machen. Und wahrscheinlich, damit man sich nicht zu einfach zu stark machen kann.

Im Grunde besteht CrossCode aus seltsam zusammengemixten Genre-Ideen. Quests annehmen und verfolgen, Gegner bekämpfen und Rätsel lösen (die meisten haben mit Springen, Schießen und Schieben zu tun) – hört sich alles bekannt an, wird aber „ganz anders“ zusammengewürfelt, als man das so gewöhnt ist. Wer sich jetzt denkt „Abwechslung ist doch was Gutes!“, dem würde ich sagen – jein. Ich habe CrossCode nach geschätzt einem Viertel (immerhin 5-6 Spielstunden) abgebrochen. War anfangs noch alles irgendwie neu und hat mich neugierig gemacht, stellte sich schnell heraus, dass alles im Grunde bekannte Mechaniken sind. Und dass es das Spiel mit so ziemlich allem übertreibt.

Ich mochte die Kämpfe, sogar gegen mehrere Gegner. Aber dann kam ich an einen Bossgegner, bei dem ich ein paar Anläufe brauchte, bis ich seine Mechanik durchschaut hatte. Dummerweise brauchte dieser Boss auch danach noch Ewigkeiten, bis er endlich umfiel, es gab nämlich nur sehr kleine Zeitfenster, in denen ich überhaupt in der Lage war, Schaden zuzufügen. Es lag nicht an der falschen Taktik (ich habe mich anschließend sogar extra nochmal auf Youtube umgesehen), der Boss hat einfach nur viel zu viel Leben, um das Ganze halbwegs in einem spaßigen Rahmen zu halten. Danach war ich genervt, aber froh, dass es vorbei war. Nur um festzustellen, dass ich inzwischen auch vielen Standardgegnern begegnete, die nur zu bestimmten Zeiten verwundbar waren. Diese unnötige Spielzeitstreckung nagte da bereits an meinem Nervenkostüm.

Leider konnten auch die Rätsel auf Dauer nicht überzeugen. Nach dem gefühlt 300. Raum in Folge, in dem der Boden aus Eis ist und ich Säulen in die richtige Position schieben muss, um anschließend in den nächsten Raum hüpfen zu kommen… Im 301. Raum passierte es dann – ich sah den vereisten Boden, die zu verschiebenden Säulen… Und hatte keine Lust mehr. Ich beendete das Spiel und hatte bisher nicht das Bedürfnis, es nochmal zu starten.

Fazit

CrossCode hat so viel Potenzial, aber es macht so wenig daraus. Rätseln und kämpfen ist doch eigentlich spaßig, wieso wird alles so lange ausgewalzt, bis kaum noch Spielspaß übrig ist? Es findet ganz sicher seine Fans und ist im Kern auch kein schlechtes Spiel, aber es hat mich leider zwischen zwei Rätseln verloren – einfach weil ich seit einer Stunde gefühlt das immer gleiche Rätsel lösen musste. Glaube ich ein wenig den Steam-Reviews, wird es im weiteren Spielverlauf weder mit den Kämpfen noch mit den Rätseln sonderlich besser. Dafür war mir dann doch meine Zeit zu schade.

Anmerkung: Habe versehentlich die meisten Bilder gelöscht, die ich beim Spielen gemacht habe. Lediglich eins hat überlebt. Sorry. 🙁

Bild gemacht von mir, Rechte liegen bei Radical Fish Games

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